Hexen-Artikel

Kronacher Hexenturm

Nicht nur das Hochstift Bamberg, auch Kronach hat eine „hexische“ Vergangenheit. Bis vor Kurzem spielte dies im Bewusstsein der Stadt und seiner Bürger keine oder lediglich eine verdrängte Rolle. Nun hat man in diesem Jahr begonnen, sich auch dieses nicht ganz einfachen Themas anzunehmen. Die Stadt Bamberg hat 2012 mit Themenwochen und einer Ausstellung in der Staatsbibliothek begonnen, die geschichtlichen Hintergründe der Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert im Hochstift Bamberg aufzuarbeiten. Beides stieß auf großes öffentliches Interesse und führte auch zu kontroversen Diskussionen.

Bamberger Stadtarchiv

Die Thematik der Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert hat nun auch Kronach erreicht. Die Stadt übernimmt eine Ausstellung des Staatsarchivs Bamberg, das 2013 seine archivierten Hexenakten der Öffentlichkeit in einer Ausstellung zugänglich machte. Die begleitenden wissenschaftlichen Vorträge über die Hintergründe der Verfolgung, der Hexenpolitik der Fürstbischöfe und die theologische und sozialethische Bewertung stießen bei den Bamberger Bürgern auf große Resonanz. Die Ergebnisse dieser Themenwoche sind in einem Buch zusammengefasst.

Zweimal stand die Hexenverfolgung auf dem Programm der Informationsfahrt des Vereins „1000-Jahre-Kronach-eV“. Einmal in Zeil a. M. und einmal in Iphofen. Zwei Orte, die die Thematik der Hexenverfolgung in unterschiedlicher Weise darboten, den Teilnehmern der Fahrt aber jeweils interessante Einblicke in die verschiedenartigen Konzeptionen verschafften.

Bamberger Gerichtsordnung

Wie aus den bisherigen Artikeln zur Hexenverfolgung zu erfahren war, oblag die strafrechtliche Behandlung der als Hexen angeklagten Personen einem weltlichen Gericht. Infrage kamen die vor Ort befugten Gerichte. Die Amtshauptmannschaft Kronach besaß im 16. und 17. Jahrhundert die sogenannte Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit. Während die Hohe Gerichtsbarkeit für Vergehen zuständig war, die Strafen an „Hals und Hand“ nach sich zogen, waren es bei der Niederen Gerichtsbarkeit, die sich in der Regel mit Streitigkeiten in Zivilangelegenheiten befasste, die Strafen an „Haut und Haar“.

„Der Fränkische Tag führte anlässlich der Kooperations-Veranstaltung des Vereins „1000-Jahre-Kronach-eV“ und dem Freundeskreis der Akademie Tutzing zum bevorstehenden Vortrag Hexenverfolgung ein Inteview mit Kai Lehmann, Direktor der Museen im Zweckverband Kultur des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, durch.

Hexenverbrennungen stellen ein dunkles Kapitel unserer Geschichte dar.Der Historiker Kai Lehmann will das Bewusstsein für dieses Unrecht auch in Kronach schärfen.

Frauen mit krummen Nasen auf fliegenden Besen. Schwarze Katzen als Unglücksboten. Die Kirche als treibende Kraft einer Hetzjagd. Kaum ein Kapitel der deutschen Geschichte ist derart mit Klischees behaftet wie die Hexenverfolgung. Damit möchte der promovierte Historiker Kai Lehmann aufräumen. Am heutigen Dienstag wird er in einem Vortrag als Gast des Vereins „1000 Jahre Kronach“ in der Cranach-Stadt seine Zuhörer aus verschiedenen Blickwinkeln mit diesem heiklen Thema konfrontieren.

NEUER CRANACH-KRIMI

Cranach-Kronach-Krimi

von Wolfgang Polifka

KILL CRANACH



der Kronacher Cranach-Kriminalroman
kostet 11,99 Euro

Wolfgang Polifka hat mit „Kill Cranach“ eine Liebeserklärung an Kronach geschrieben. Sogar ein FBI-Vertreter ermittelt in der Stadt.

Ein Cranach-Krimi, ja, aber ebenso eine Liebeserklärung an die Cranach-Stadt, ein Kronach-Roman liegt hier zugleich vor. Und der kann selbstverständlich nicht ohne ein bisschen Mundart bei einigen Akteuren auskommen. Allerdings wird in „Kill Cranach“ „Oxford-Fränkisch“ gesprochen. Und „Oxford-Fränkisch“ versteht jeder, auch außerhalb Frankens – bis hin nach Baton Rouge, USA, woher die Vertretung des FBI mit Kronacher Wurzeln kommt.

Zum ganzen Zeitungsartikel

Der Verein „1000 Jahre Kronach“ hat „Kill Cranach“ herausgegeben als Beitrag zum Jubiläumsjahr gemäß seinem Anliegen „Cranach für alle“

Wolfgang Polifka

1947 in Kronach geboren. Als Produktmanager und Trainer für Kommunikation arbeitet er in Amerika, Asien und Europa. Seit 2003 freier Trainer, Dozent und Autor.

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