Fernwirkungen früherer LC-Preisvergaben
Preisträger vertritt Irland bei der Biennale in Venedig
Vergangene Woche besuchten die Preisträger des 5. Lucas-Cranach-Preises der Stadt Kronach (2004), das Künstlerpaar Beate Geissler/Oliver Sann, die Festung Rosenberg. Vor elf Jahren hatten sie dort als Stipendiaten - der Lucas-Cranach-Preis der Stadt Kronach war in jenem Jahr als Stipendium für Foto-/Videokunst ausgeschrieben worden - mehrere Monate gelebt und gearbeitet.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: es entstanden unzählige meisterliche Fotos von der Festung und ihrer Umgebung, eine Auswahl davon ist in dem Bildband “Return to Veste Rosenberg” erschienen, den der Verein 1000 Jahre Kronach herausgegeben hat. Das Buch ist beim Verein (Tel. 20409) zum Preis von 15.- Euro erhältlich.(Anfrage) Im Nachwort zu diesem Buch hatte Vereinsvorsitzender Manfred Raum damals geschrieben, daß “die Jury mit der Vergabe des Stipendiums an Geissler/Sann eine ausgezeichnete Entscheidung getroffen” hat, was auch die weitere Entwicklung der Künstler bestätigt.
Denn aktueller Anlaß für ihren Besuch, so berichteten Geissler/Sann beim Treffen auf der Bastion Marie dem Vereinsvorsitzenden, sei die Vorbereitung einer Besuchsreise von circa 25 amerikanischen Studenten im nächsten Jahr. Geissler/Sann sind mittlerweile beide als Hochschullehrer an der Illinois-Universität in Chicago tätig.
Aus Anlaß “100 Jahre Dada” planen sie eine Studienreise, die von Zürich bis Berlin reiche. Kronach läge da in der Mitte, hier sei ein Aufenthalt zum Verschnaufen geplant und zwar in der Festungsherberge. Die Festung sei ganz bestimmt ein Erlebnis für die Studenten, die mit solchen Anlagen selten in Berührung kämen.
Bei ihrem Kurzbesuch, mit dem sie die heutige Situation erkunden wollten - sie übernachteten mit ihren zwei Töchtern und einer amerikanischen Freundin der älteren Tochter in der Jugendherberge -, liefen sie auch Daniel Leistner über den Weg, neben dem Geissler/Sann bei ihrem Stipendiumaufenthalt in der Artilleriekaserne gewohnt hatten. Mit ihm und anderen Mitgliedern des Faustensembles hatten sie damals auch das “Return to Veste Rosenberg”-Video gedreht, das vom Elektronikkonzern SONY als Kunstedition in der Reihe WEGAmotionart als DVD herausgegeben worden ist. Manfred Raum stellte die Besucher dem städtischen Museologen Alexander Süss vor, um bereits Informationen über den geplanten Besuch im nächsten Jahr austauschen zu können.
Lucas-Cranach-Preisträger bei Biennale in Venedig
Auch beim 6. Lucas-Cranach-Preis der Stadt Kronach, der im Jahr 2007 für Videofilme vergeben worden ist, wurde ein Preisträger ausgezeichnet, der international von sich Reden macht: Sean Lynch aus Irland ist damals mit einem der drei Preise ausgezeichnet worden - im Jahr 2015 stellt er den Ausstellungsbeitrag für die Republik Irland bei der Biennale in Venedig, einem der größten Kunstereignisse überhaupt - (siehe z.B. www.irelandvenice.ie www.adventure-capital.ie ). Seine Ausstellung im irischen Pavillon dort trägt den Titel “Abenteuer: Kapital”. In dem Katalog zum damaligen Lucas-Cranach-Preis der Stadt Kronach ist ein Interview mit Sean Lynch abgedruckt, das Judith Raum, die Kuratorin der Ausstellung, mit dem Preisträger geführt hat. Der Katalog ist ebenfalls vom Verein 1000 Jahre Kronach herausgegeben worden, er ist zum Preis von 5 Euro erhältlich.
Kronach, 22.7.15