Museumsschatz ins rechte Licht gerückt
Verein 1000 Jahre Kronach und Bürgerstiftung lassen Kaim-Gemälde restaurieren
Eines der Meisterwerke des Kronacher Malers Lorenz Kaim, das Portrait seiner Frau Franziska, haben Bürgerstiftung Historisches Kronach und Verein 1000 Jahre Kronach restaurieren lassen und sich die Kosten geteilt. Über die gelungene Arbeit des Restaurierungsateliers Zenkel-Schirmer freuten sich bei der Bildrückgabe die Vertreter der Kooperationspartner sowie der Stadt Kronach. Frau Zenkel-Schirmer erläuterte die besonderen Restaurierungsschwierigkeiten, die bei der Abtragung des vergrauten Firnisses aufgetreten waren.
Dass durch die Zusammenarbeit von Verein 1000 Jahre Kronach und Bürgerstiftung dieses außergewöhnliche Portrait für kommende Ausstellungen vorbereitet sei, stellte Manfred Raum, Vorsitzender des Vereins und Stiftungsratsvorsitzender, heraus. Dieses Gemälde, die “Kronacher Mona Lisa” wie er scherzhaft meinte, werde sicher einen besonderen Platz im zukünftigen Festungsmuseum einnehmen. Es sei - nach der Restaurierung des Gemäldes “Fräulein Hartenstein” im vergangenen Jahr - ein weiteres positives Kooperationsbeispiel, durch das wertvolles Museumsgut der Stadt Kronach gesichert worden sei.
Bei der Bildübergabe (v. l.): Odette Eisenträger-Sarter, Heinz Köhler, Wolfgang Beiergrößlein, Ingo Cesaro, Alexander Süß, Petra Zenkel-Schirmer, Stefan Wicklein, Stiftungsrat- und Vereinsvorsitzender Manfred Raum, Lore Walker, Gerhard Spoerl und Angelika Martin Foto: privatMuseologe Alexander Süß würdigte die behutsame Restaurierungsarbeit, die die Malerei in neuem Glanz erstrahlen lasse. Das Bildnis der Franziska “Fanny” Kaim sei ein hervorragendes Beispiel einerseits für die ambitionierte frühe Schaffensphase, andererseits belege es eindrucksvoll das besondere porträtistische Talent des bedeutenden Kronacher Künstlers (1813 - 1885). Es dürfte zwischen Kaims Studienende (1837) an der Münchner Akademie und seiner Verehelichung mit Franziska Bach (1818 - 1891) zwei Jahre später entstanden sein. Es liege nahe, so Süß weiter, in dem Gemälde, das auch durch den Blick auf die Türme der Frauenkirche im Hintergrund die Porträtierte wie den Porträtierenden in Bezug zu München setzt, ein Verlobungsgeschenk des Künstlers an seine künftige Ehefrau zu sehen.
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein dankte dem Verein 1000 Jahre Kronach e.V. und der Bürgerstiftung Historisches Kronach herzlich für die großzügige Übernahme der Restaurierungskosten und ihr bürgerschaftliches Engagement zum Wohle der Stadt. Er sei beeindruckt von der Leuchtkraft der Farben und den wieder sichtbar gewordenen Details des Gemäldes. Dieses werde in dem noch in Planung befindlichen Frankenwaldmuseum später zu bewundern sein.